19. Januar 2010

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Positives Wahlergebnis in Chile

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Chile macht es Panamá gleich. Mit Ricardo Martinelli hat Panamá seit dem Sommer einen realpolitischen Unternehmer als Präsidenten. Das wirtschaftlich starke Chile wählte am Wochenende den Milliardär Sebastián Piñera in den Präsidentenpalast La Moneda, Piñera ist an Chiles größter Fluggesellschaft und an einem Fernsehkanal beteiligt, an einem Fußballverein auch noch. Der christdemokratische Herz-Jesu-Marxist, der Dinosaurier Eduardo Frei (Präsident von 1994 bis 2000), verlor die Stichwahl. In der Stichwahl war er unterstützt worden von den linkslastigen Kandidaten Marco Enríquez-Ominami und Jorge Arrate, die im ersten Wahlgang sich nicht für die Stichwahl qualifizieren konnten. Zusammen mit Frei betrieben sie einen „Angstwahlkampf“ gegen Sebastián Piñera.

Der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa unterstützte Piñera – er meinte, die Regierungskoalition habe an "Dynamik und Energie verloren". Piñera stehe für eine moderne Mitte-rechts-Politik, die Chile Fortschritt bringen werde. Bemerkenswerte Einschätzung eines Mannes, der mit Fidel Castro befreundet ist.

Chile ist eines der reichsten Staaten Lateinamerikas und vor wenigen Wochen als erstes südamerikanisches Land der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beigetreten. In der Krise blieb das Land stabil.

"Schließ’ dich dem Wechsel an", lautete einer der Wahlslogans von Piñera, der mit einer gigantischen Kampagne endlich Präsident werden wollte. 2005 hatte er noch gegen die amtierende Staatschefin Michelle Bachelet verloren. Das alles ist praktisch eine Kopie des Aufstiegs von Ricardo Martinelli in Panamá. Die beiden werden sich verstehen.

Gut für das wirtschaftlich starke und gut organisierte Chile – gut für Panamá als Wirtschaftsdrehscheibe und sein leistungsstarkes Finanzzentrum.

Das war ein großer Schritt in eine richtige Richtung für Lateinamerika.

Japan will Metro finanzieren

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Japans Außenminister Katsuya Okada hat gegenüber seinem panamaischen Amtskollegen Juan Carlos Varela das Interesse seines Landes bekundet, die Finanzierung der Metro der panamaischen Hauptstadt zu übernehmen.

Das Angebot erfolgte anläßlich des III. Treffens der Außenminister von Japan und Mittelamerika am Wochenende.

Die Wirtschaftsgroßmacht Japan ist einer der wichtigsten Handelspartner Panamás. Japan ist der viertgrößte Nutzer des Panamá Kanals.

Schon 41 Unternehmen haben sich im Bieterverfahren gemeldet mit dem Ziel, an der Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs der Hauptstadt zu partizipieren. Es handelt sich um Firmen aus Kolumbien, Brasilien, USA, Deutschland, Mexiko, Argentinien, Korea, Rußland und Schweden – und natürlich aus Japan.

Das Ergebnis der Ausschreibung wird am 29. März bekannt gegeben.

Kriminalität

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Im Jahr 2009 wurden 806 Tötungsdelikte registriert in Panamá. Das waren 152 mehr als im Jahr 2008.

Viele dieser Delikte gehen auf den Drogenhandel zurück, sagte Justiz- und Verwaltungsminister José Raúl Mulino. Er kritisierte, daß dem Drogenhandel durch Korruption Vorschub geleistet würde. Allein im Dezember hat es 93 Morde gegeben.

Die Kriminalität konzentriert sich auf bekannte Bezirke im Randgebiet der Hauptstadt und vor allem auf San Miguelito und Colón.

Aber nicht umsonst öffnet diese Woche auch eine neue Polizeistation an der Playa Blanca bei Farallon.