19. Januar 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

KPMG startet Studie über panamaische Banken

Das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen hat zusammen mit der panamaischen Bankenaufsicht die internationalen Betriebsprüfer der KPMG beauftragt, eine umfassende Studie über den "Bankenplatz Panamá" zu erstellen. Die Arbeit nimmt die KPMG noch diesen Monat auf.

Gegenstand der Untersuchung sind vier Themenkreise:

Zunächst geht es um eine Diagnose der Stabilität der Banken Panamás, den Möglichkeiten aber auch den Schwächen und Gefahren, denen das internationale Bankenzentrum Panamás im weltweiten Konkurrenzkampf ausgesetzt ist.

In der zweiten Phase der Untersuchung wird analysiert, wie die Konkurrenzfähigkeit zu bewerten ist im Vergleich mit ähnlichen Finanzzentren wie den Bahamas, den Cayman Islands, Miami, Singapur und Hongkong unter anderen.

Die dritte Stufe befaßt sich mit dem internationalen Markt insgesamt, dessen Tendenzen und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten.

Zum Abschluß erarbeitet die KPMG einen Strategievorschlag, wie das panamaische internationale Bankenzentrum seine Position weiterentwickeln kann.

Auf das Ergebnis dürfen wir gespannt sein.

Über den Tellerrand geschaut

Die Erweiterung des Panamákanals, die im Jahr 2014 abgeschlossen sein wird, beeinflußt schon jetzt die Schiffahrtsindustrie.

Das wurde vergangenen Donnerstag deutlich anläßlich einer Konferenz in Tampa, Florida, der "American Association of Port Authorities". Tampas Hafendirektor Richard Wainio sagte zwar klar, daß 2009 ein sehr schwieriges Jahr würde. Und auch generell wurde offen diskutiert. So führte James Brennan, einer der führenden Consultants dieser Branche von Norbridge Inc. aus, daß allenfalls nach Ablauf weiterer 18 Monate zu erwarten sei, daß die Schiffahrtsindustrie wieder beginne, Gewinne einzufahren. Selbst wenn eine wirtschaftliche Erholung im Jahr 2010 einsetze, dauerte es bis 2011, bis die Wirtschaft sich wieder wirklich erhole. Aber genau für diese Zeit gelte es, jetzt vorzusorgen.

Und da gäbe die bereits begonnene Erweiterung des Panamákanals große Planungssicherheit. Man wisse, daß ab 2014 Containerschiffe der Größe bis zu 12.600 TEU in der neuen Fahrrinne neben der bisherigen alten vergleichsweise kostengünstig vom Pazifik in den Atlantik kommen und umgekehrt. Und auch die Häfen stellen sich auf diese Zeit nach 2014 ein. Der Hafen von Tampa ist umzubauen, um auch diesen großen Schiffen, die dann durch den Kanal kommen werden, eine Anlegemöglichkeit zu geben.

Innerhalb der nächsten 5 Jahre wird die Flotte an Containerschiffen um 35% zulegen. Bei der Containerschiffsindustrie ist China führend und das wird so bleiben.

Und wer von China bzw. Asien an die Ostküste der USA will oder nach Europa, der wird, sofern er rechnen kann, den Kanal von Panamá nutzen.

Trotz derzeitiger Wirtschaftskrise: Die Kanalerweiterung war eine sehr weise und weitsichtige Zukunftsentscheidung der Menschen Panamás.

Top 10 Tourismusziel Panamá

Die US-Tourismuszeitschrift "Budget Travel" führt Panamá für 2009 unter den Top 10 der empfohlenen Reiseziele auf, konkret an 7. Position. Es führt das texanische Austin vor Berlin und Budapest, Kambodscha, Hawaii und Mexiko. Hinter Panamá stehen Reykjavik, Vancouver und Washington D.C.

Die Zeitschrift führt in ihrer Begründung zu Panamá aus, daß das Land – verglichen mit Costa Rica – eine größere Vielfalt wild lebender Tierarten aufweise und eine größere Fläche an Naturschuztgebieten hätte. Vom Parque Nacional Chagres könne man das Treiben im Kanal beobachten und hätte bei gutem Wetter Sicht sowohl auf den Atlantik wie auf den Pazifik. Hervorgehoben wird auch das Casco Viejo mit seiner Kolonialarchitektur. Es gäbe ferner großartige und bedeutende Ereignisse wie das Jazz Festival und den Karneval.

Jazz Festival beendet

Tausende von Zuhörern verabschiedeten sich am Samstag auf der Plaza Catedral im Casco Viejo vom diesjährigen Jazz Festival, das das Kulturleben der Hauptstadt 6 Tage lang beherrscht hatte.

Neues Abwassersystem

Ein Tunnelsystem für die Abwässer der Hauptstadt ist demnächst im Rahmen der sog. "zweiten Baustufe" in der Ausführung und soll dann in 42 Monaten fertig sein. Die Tunnelkonstruktion wird eine Länge aufweisen von 7,5 Kilometern und in einer Tiefe verlegt sein zwischen 12m und 25m.

Den Zuschlag für die Bauausführung hatte vorläufig die brasilianische Firma Norberto Odebrecht S.A. erhalten nach einem Gebot in Höhe von USD 139,503 Millionen Dollar. Im Februar soll es nun losgehen mit der Abwassersanierung am Küstenstreifen der Hauptstadt. Entsorgt werden soll das Abwasser dann in einem speziellen Werk in Juan Díaz.

Maßnahmen gegen Drogenkriminalität

Zum Wochenende fand ein Expertentreffen statt in Panamá mit Vertretern aus Kolumbien, Mexiko, Guatemala und Panamá zwecks Zusammenarbeit und Koordinierung von Maßnahmen gegen den Drogenhandel und dessen Folgen. Per Informationsaustausch soll diese Form der organisierten Kriminalität bekämpft werden. Auch alle 4 Präsidenten der Länder waren anwesend.

53.000 Tonnen Drogen wurden im vergangenen Jahr in dem kleinen Panamá beschlagnahmt. 593 Morde waren 2008 registriert worden, wovon ein erheblicher Anteil auf die Drogenkriminalität zurückzuführen ist.

Lebensmittelmarkt in David

Wie es aussieht, steht der Lebensmittelmarkt in David (Chiriquí) vor der Schließung durch die Behörden.

Es handelt sich bei dem Markt um ein Gebäude, das 40 Jahre alt ist. Alles ist sehr eng, die Organisation auf dem engen Raum sei mangelhaft, es bestünden hygienische Bedenken.

Bürgermeister Francisco Vigil erklärt, der Neubau einer Markthalle befände sich im Prüfungsstadium. Hauptproblem sei die Finanzierung der Halle, die modernen Hygienebestimmungen und einer hinreichenden Abfallbeseitigung genügen müßte.