19. Dezember 2008

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Madoff Opfer auch in Panamá

Keine panamaische Bank oder Regierungsorganisation hat bei Wall Street Tycoon Bernard L. Madoff (Bernard L. Madoff Investment Securities) Geld angelegt. Bekanntlich ist in diesen Tagen Madoffs Pyramiden System ( Prinzip Schneeball, vermeintliche Renditen wurden gezahlt aus Neuanlagen) zusammengebrochen. Madoff genoß als Ex-Chef der US-Technologiebörse Nasdaq hohes Ansehen und Vertrauen. Er soll Investoren nach seiner Zeit als Börsenchef mit einem riesigen Schneeball-System um rund 50 Milliarden Dollar gebracht haben.

Panamás nationale Sicherheitskommission gibt allerdings bekannt, daß sowohl panamaische Staatsbürger wie im Land lebende Residenten, zumeist aus den USA, Geschädigte des Riesenbetruges sind. Der Schaden für in Panamá lebende Menschen könnte sich auf bis zu USD 100 Millionen summieren.

Steuersenkungen zum 1. Januar

Im Rahmen der Steuersenkungsmaßnahme "programa de apoyo al consumidor" (PAC) werden mit Beginn des neuen Jahres Steuererleichterungen in Kraft treten. Beim Steuerzahler kommen sie jedoch kaum merklich an. Begünstigt sind von vornherein nur die Monatseinkommen zwischen USD 801,00 und USD 2.390,00. Bis USD 800,00 monatlich werden keine Steuern fällig

Profitieren tun einige niedrige aber schon steuerpflichtige Einkommensklassen. Bei einem monatlichen Einkommen bis zu USD 860,00 spart der Steuerzahler USD 51,50, bei USD 890,00 dann USD 50,20. Bei einem Monatseinkommen von USD 1.000,00 verbleiben USD 45,50 mehr in der Geldbörse, bei USD 1.250,00 aber nur noch USD 32,30. Wer USD 2.200 pro Monat verdient, dem bleiben nur noch USD 3,70 mehr.

Drücken wir die Steuererleichterung prozentual aus: Wer pro Monat USD 833,00 pro Monat verdient, genießt eine Steuereinsparung von etwa 86%, bei USD 1.250,00 monatlich sind das 25% und zwischen USD 11.600,00 bis USD 2.500,00 pro Monat reduziert sich die Steuereinsparung zwischen 8% und 1%. Die Steuerpflicht des Einkommens wird in Panamá gestaffelt berechnet ab USD 800,00.

Einkommensteuer wird nur fällig bei Verdienst, der im Inland erzielt wird. Alles was im Ausland verdient wird, bleibt unbesteuert. Das gilt für Panamaer wie für hier lebende Ausländer gleichermaßen.

Samstag Benzin erneut billiger

Die zulässigen Höchstpreise für Treibstoff an den Tankstellen werden am Samstag abermals gesenkt um 14 Cents, 17 Cents bzw. 34 Cents (Diesel). Die Gallone (= 3,785 Liter) Normalbenzin kostet wieder unter 2 Dollar wie auch die beiden Dieselsorten.

Die zulässigen Höchstpreise lauten dann für Panamá Stadt und Colón:

Gasolina 91: USD 1,91 / Gasolina 95: USD 2,08 / Diesel Normal: USD 1,96 / Diesel Extra: USD 1,99.

Die zulässigen Höchstpreise sind pro Region unterschiedlich, Transportkosten werden berücksichtigt. Der Basispreis ist der für Panamá Stadt. In Coronado z.B. liegt der Preis 1 Cent höher, in Penonomé und Aguadulce 3 Cents, in Las Tablas 6 Cents, in David 8 Cents, in Puerto Armuelles 12 Cents, in Changuinola 19 Cents.

Wenn wir die erste Tankstelle entdecken, die die zulässigen Höchstpreise unterschreiten, werden wir berichten.

Mehr Touristen

Von Januar bis Oktober dieses Jahr ist die Zahl der Panamá besuchenden Touristen angestiegen um 14,2% im Vergleich zum Vorjahr. Es handelt sich um die offiziellen Zahlen der "Autoridad de Turismo de Panamá" (ATP).

Betrachtet man nur den Oktober, so betrug der Anstieg 25,4%. Die Tendenz ist also nicht abnehmend parallel zur Krise in der Welt.

Eine nicht unerhebliche Rolle bei diesen Zahlen spielt die stark steigende Zahl von Besuchern auf Kreuzfahrtschiffen. Aber nach wie vor kommen die meisten Touristen, konkret 75%, über den Internationalen Airport von Tocumen ins Land.

Wie einst die Schweiz

Immer mehr Touristen verbinden den Besuch Panamás damit, hier im Land Kapitalgesellschaften oder private Stiftungen zu erwerben und Bankkonten zu eröffnen. Panamá gewinnt als Ort der Vermögenssicherung eine immer größere Bedeutung. "Touristische Investoren" werden folgerichtig immer mehr zu einer Spezialität Panamás. Es gibt schon die ersten Besuchsprogramme dieser Art auf dem Tourismusmarkt Panamás, etwa vorgestellt von Präsident Douglas McArthur Choy von "Think Panama".

Beispiel gefällig?

Nach dem Einflug Unterbringung in einem First Class Hotel. Am ersten Tag Besuch der historischen Altstadt von Panamá, ein Essen im Restaurant der Miraflores Schleuse des Kanals (ob man ausgerechnet dort essen sollte?). Am zweiten Tag ein Treffen mit Experten über die gesellschaftsrechtlichen Möglichkeiten, Einwanderungsrecht, Vorträge zum Bankensystem, Referat zum Leben generell in Panamá und Aufzeigung der "heißesten Investmentmöglichkeiten".

An Folgetagen werden Flüge ins Landesinnere angeboten um dort Investitionsstandorte und -möglichkeiten zu besichtigen. Ferner im Angebot sind "Einkaufsrundfahrten" – von Indioschmuck bis zu Immobilien.

Das scheint eine doch etwas sehr aufdringliche Verkaufsmasche zu sein. Aber die Grundidee ist nicht schlecht, einen Besuch in diesem herrlichen Land damit zu verbinden, die Chancen Panamás auszuloten. Auch wir vermitteln gern ein Hotel jeder Kategorie, auch ein Luxushotel hier bei uns am Pazifik etwas außerhalb der Hauptstadt oder in der City selbst, wo wir uns auch in unserem dortigen Büro treffen können. Und natürlich begleiten wir unsere Kunden zur Bank, nachdem wir beraten haben, und der Kunde das möchte. Wir ziehen es etwas individueller vor, nicht in Form einer Massenabfertigung. Und Europäer sind auch weniger herdentierartig als US-Amerikaner.

Unsere Gäste sollen das Land daher auch auf eigene Faust kennenlernen.

Nun zahlt mal schön

Das fordert jetzt José Ramón Varela, Präsident der "Cámara de Comercio, Industrias y Agricultura de Panamá" (Cciap) von der schlafmützigen Regierung in Sachen Zoll für Einfuhren in die EU. Um die USD 360 Millionen betrügen die Verluste, erklärt nunmehr der Chef der Handelskammer.

Es geht schlicht um Schadensersatz für Regierungsversagen. Deren Entschuldigungen interessieren niemanden, zumal sie unglaubhaft sind. Und daß die Regierung Torrijos "Solidarität" beim lateinamerikanisch-karibischen Gipfeltreffen in Brasilien sucht gegenüber der EU, bringt auch kein Geld ein. Angesichts des eindeutigen Versagens der Regierung scheint das eher kontraproduktiv zu sein. Man benimmt sich auf internationalem Parkett nicht wie ein halbwüchsiger Bengel, der einen Fußball in Nachbars Fensterscheibe gedonnert hat und nun behauptet, der Ball wäre schuldig.