16. März 2010

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

BB+ bald Vergangenheit?

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Investment Grade = Aufstieg in Liga 1. Alles deutet darauf hin, daß Panamá bereits in wenigen Wochen zu den besten Schuldnern der Welt gehören wird.

Alessandra Alecci, Analystin von Moody’s, nimmt die Konsequenzen schon vorweg, für die unter anderem ihr Haus die Voraussetzungen zu schaffen hat. Panamá wird in noch weit stärkerem Maß das Logistik Zentrum für Lateinamerika zu werden. Sie stimmt der Einschätzung der Nachrichtenagentur Reuters zu, daß der Investment Grade bis Mai erreicht sein wird.

Die Steuerreform als Schritt, die Finanzierung des Staates auf eine sichere Grundlage zu stellen, war der letzte Mosaikstein, der gefehlt hatte, und der gerade eingesetzt wird in das „Bild des Musterschuldners Panamá“.

Wirtschafts- und Finanzminister Alberto Vallarino reist am 19. März zu Fitch Ratings nach New York, vielleicht prescht diese Rating Agentur sogar vor.

Die positiven Auswirkungen liegen auf der Hand. Als Kreditnehmer mit Investment Grade zahlt man schlicht weniger Zinsen, der Risikoaufschlag fällt weg. Davon profitiert sowohl der Staat als auch die Firmen mit Sitz in Panamá, die sich finanzieren müssen.

„Saam Investments“ Direktor Guillermo Ameglio weist darauf hin, daß ein Land, das ein anerkannt zuverlässiger Schuldner ist, auf der Bühne der internationalen Finanzierungen ein völlig anderes Standing hat um Zertifikate unterzubringen. 

In Lateinamerika verfügen bislang nur Chile, Mexiko, Brasilien und Perú über den Investment Grade. Da stößt nun das kleine Panamá mit seinen nur 3,2 Millionen Menschen dazu.

Panamá nimmt eine ganz außergewöhnlich positive Entwicklung, die in Ländern wie Deutschland weitgehend verpennt wird.

Neue Bankenbesteuerung

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Begeistert sind die Banken nicht davon, daß sie nun steuerlich herangezogen werden, wie andere Unternehmen auch. Keine Frage, die Banken Panamás gehören zu den Verlierern der Steuerreform. 

90 Banken arbeiten in Panamá – nicht eine einzige „Briefkastenbank“. Davon sind 73 Töchter ausländischer Kapitalgeber oder Banken, 29 Institute arbeiten mit internationaler Lizenz. Ihre Aktiva summieren sich auf USD 64,548 Milliarden.

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Nach der Steuerreform zahlen die Banken eine Einkommensteuer ab 01. Januar des laufenden Jahres in Höhe von 30%. Ab 2012 reduziert sich das auf 27,5% und ab 2014 auf 25%.

Hinzu kommen aber noch die Lizenzgebühren, die bei einer Generallizenz bis zu einer Million Dollar im Jahr betragen kann. Darüberhinaus gibt es die „Internationale Lizenz“, Lizenzen, diejenige für Förderbanken und Kleininstitute, wie die für Wechselstuben.

Heftige Kritik daher bei den Banken, angefangen beim Präsidenten der panamaischen Bankenvereinigung Moisés Cohen bis zu den Präsidenten der einzelnen Kreditinstitute selbst.

Invasion aus Kolumbien

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Allein aus Kolumbien kommen 24 große Unternehmen nach Panamá und lassen sich hier nieder. Dazu gehören Ladrillera Arcigres, Mademeco, Tejar San Gerardo, Pizano, Tropical Veneers, ADDO Group, Alfagres, Cerámica Andina, Cerámica Rusti-Co, Colombiana de Rejillas, Dupont und Firplak.

Der Grund sind nicht nur die Beteiligung an den Megaprojekten der Kanalerweiterung und dem Metro Bau. 

Es handelt sich nicht zuletzt um Immobilienunternehmen und Ausstatter von Häusern, die ihre Aktivitäten von Panamá aus erweitern wollen in den Rest Mittelamerikas. Am 16. und 17. März kommt es in Panamá zu Treffen mit Vertretern aus Costa Rica, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Guatemala und natürlich Panamá selbst.