15. November 2008

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Sehr positive Gesamtbilanz

Eine "sehr positive Gesamtbilanz" bescheinigte nun auch eine Mission des Internationalen Währungsfonds (IWF) – die diese Woche routinemäßig das Land besucht – dem panamaischen Bankensystem. Alle Indikatoren würden gesunde Resultate aufweisen. Das Bankensystem Panamás verfüge über eine Liquidität von 14 Milliarden Dollar. Die Vergabe inländischer Kredite sei im Laufe eines Jahres um 19% angestiegen, inländische Einzelanlagen um 17,4%. Die Analyse des Fianzsektors ist durch den IWF abgeschlossen, seit gestern analysiert man die gesamtwirtschaftliche Situation Panamás. Man trifft sich mit Vertretern der Bankenaufsicht wie aus dem Wirtschafts- und Finanzministerium. Dieser Fachminister, Héctor Alexander, betonte, wie wichtig es sei, daß sich auch eine internationale Organisation wie der IWF hat vor Ort sich davon überzeugen können, daß die Banken Panamás nicht von der globalen Finanzkrise kontaminiert sind. Man wird sich auch davon überzeugen können, daß das starke und gesunde Wirtschaftswachstum sich fortsetzt trotz der weiter strengen Anforderungen an Kreditvergaben durch die Geschäftsbanken Panamás. Die Mission befaßt sich neben der Prüfung des Bankensystems mit der Versicherungswirtschaft Panamás, der Börse, weiteren Wirtschaftsaktivitäten und auch mit den öffentlichen Finanzen.

“Zielort Panamá”

Nicht nur Firmen haben “Marken”, auch vermehrt Länder. So nun ebenfalls Panamá. Die Regierung hat sich für den Slogan “Panamá, nación destino” entschieden. Übersetzungen haben immer ihre Tücken. “Bestimmungsort” kann man übersetzen, “Zielort” oder auch nur “Ziel”. Auf jeden Fall soll das etwas Positives ausdrücken. Offiziell wird gesagt, man wolle ausdrücken, daß Panamá ein “aufstrebendes” Land sei.

Im Spektrum

Panamá bleibt im Spektrum der internationalen Aufmerksamkeit.

Donnerstag wurde der Start des Mega Projektes auf dem Gelände der alten Militärflugplatzanlage in Howard feierlich eröffnet. Insgesamt werden dort in den nächsten 20 Jahren mindestens 705 Millionen Dollar investiert. In den ersten zwei Jahren beträgt die Investitionssumme 60 Millionen Dollar und in den ersten vier Jahren wird die Investitionssumme ansteigen auf ca. 400 Millionen Dollar. Wir berichteten über das Projekt am 11. November (siehe Archiv).

Mitten in der Weltwirtschaftskrise kommen nun auch die Firmen 3M und Caterpillar in den sicheren Hafen nach Panamá. Aber sie kommen auch, weil die strategische Ausgangsposition nirgends in Lateinamerika so günstig ist wie hierzulande. Man greife zum Atlas, schaue danach auf den Kanal, auf das reichhaltige Angebot an Banken, die Diskretion und Stabilität dieser Banken, die Flugverbindungen von Tocumen aus, auf die steuerlichen Bedingungen, auf die gesamtwirtschaftliche Situation, der völligen Abwesenheit von Fremdenfeindlichkeit – und auf die Lebensqualität.

Es ist das Gesamtpaket, das Panamá in Lateinamerika nahezu konkurrenzlos macht – insoweit.

Feiertag verschoben

Am 28. Dezember begeht Panamá den Unabhängigkeitstag von Spanien. Der 28. November fällt auf einen Freitag. Da Samstag kein Feiertag ist, man aber vermeiden will, daß der Samstag als Arbeitstag faktisch doch weitgehend ausfällt, wird der Feiertag auf den nachfolgenden Montag verschoben. Klar ausgedrückt: Freitag, den 28. November, wird gearbeitet; Montag, der 1. Dezember, ist Feiertag.

Großer Landwirtschaftsmarkt

Heute und morgen werden auf einem Großmarkt auf der Plaza Agora alle landwirtschaftlichen Produkte Panamás vorgeführt und zum verbilligen Kauf durch die Bevölkerung angeboten. Obst und Gemüse, Rind- und Schweinefleisch in hoher Qualität zum Sonderpreis.

Stromtarife

Obgleich zum überwiegenden Teil durch Staudämme produziert, haben die Stromerzeuger mit Billigung der Regierung im Gleichschritt mit den Weltrohstoffpreisen die Stromtarife drastisch erhöht. Das war alles andere als anständiges Geschäftsgebahren, das war Geldschneiderei. Der Gipfel der Unverfrorenheit war angesichts dessen das Argument, man könne die Stromtarife noch nicht senken, weil die Ersparnisse durch den internationalen Preisverfall noch nicht “angekommen” wäre bei der Produktion. Für Januar kündigt man nun endlich Tarifsenkungen an – das Wasser in unseren Stauseen scheint billiger geworden zu sein. Foulspiel sagt man beim Fußball.

Panamá schaut auf Deutschland

Die Presse Panamás nimmt es als Verschlimmerung der internationelen Krise zur Kenntnis, daß mit Deutschland nun “eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt und die stärkste Europas” in die Rezession abgerutscht ist. Irgendwie empfindet man sogar Mitleid. So weit ist es gekommen: Lateinamerika bemitleidet die USA, Japan und die Staaten der Europäischen Union.

3 Mal Grammy Latino für Panamá

Ihre ersten Grammies gewannen am Donnerstag in Houston, Texas, die Gruppe “Los Gaitanes” (Ricardo und Alberto Gaitán) als beste tropische Sänger sowie Nigga für den besten “urbanen” Song – was immer das alles sei.