Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Wirtschaftliche Freiheit nimmt zu

Die „Heritage Stiftung“ gibt alljährlich ihren viel beachteten Index des Ländervergleichs zur Freiheit wirtschaftlicher Betätigung in den Ländern dieser Welt heraus.

Im Index von 2011 sind 179 Länder erfaßt. Panamá rangiert auf Position 59, ist damit im Index weiter nach oben geklettert und erreicht 64,9 Punkte von im Idealfall möglichen 100. Auf Platz 1 rangiert Hong Kong mit 89,7 Punkten.

Die „Heritage Foundation“ bezeichnet Panamá als ein dynamisches Zentrum für Unternehmen. Die institutionelle Schwäche, oft schlicht die Unfähigkeit von Mitarbeitern in Behörden, belastet allzu oft. Kritisiert wird weiter noch immer zu wenig Schutz gegen Korruption.

Am meisten punktete Panamá im Bereich „Regierungsausgaben“ und kam da auf 88,6 Punkte. Trotz des Spitzenwertes waren das aber in diesem Bereich 1,4 Punkte weniger als im Vorjahr. Spitzenwerte erzielt das Land auch in Sachen „freie Geschäftstätigkeit“. In der Kategorie „Gründung und Betreibung eines Unternehmens“ erzielte Panamá 75,1 Punkte.

Unflexibel ist das panamaische Arbeitsrecht. Folgerichtig kommt man deshalb nur auf 41,1 Punkt insoweit, man ist sogar um 0,8 Punkte zurückgefallen.

„Freier Kapitalverkehr“ sieht Panamá dann aber wieder bei 77,1 Punkten, eine Verbesserung von 3,9 Punkten im Vergleich zum Vorjahr.

Steuerliche Freiheit sieht Panamá mit 82,6 Punkten wieder auf einem Spitzenplatz, freie Investitionstätigkeit erreicht 65 Punkte, finanzielle Freiheit erreicht 70 Punkte. Heruntergerissen im Gesamtindex wird das Land in mangelhafter Korruptionsvorsorge (34 Punkte) und aufgrund Mängeln des Rechtssystems (40 Punkte). Käme man da besser vorwärts, könnte Panamá insgesamt weit besser positioniert sein.

Panamás dichtes Banken Netz

Auf 100.000 Einwohner in Panamá kommen 90,28 Bankfilialen und ATMs.

Damit liegt Panamá nucht nur an der Spitze von Mittelamerika. Selbst in Lateinamerika liegt Panamá damit ganz weit vorn. Nur Brasilien steht noch vor Panamá mit einem Wert von 99,37.

Die Zahlen stammen von der „Federación Latinoamericana de Bancos“ (Felaban) und belegen den hohen Entwicklungsstand des Landes.

Man hat es nie weit bis zu seiner Bank oder doch wenigstens dem Geldautomaten. Schade, daß die Banken nicht auch für die Trinkwasserversorgung in der Hauptstadt zuständig sind. Andererseits: Wasser ist ein reales Gut. Was haben Banken schließlich mit realen Gütern zu schaffen?

Wirtschaftswachstum und Entlohnung

Kritische Stimme bei der Konferenz „Perspektiven der Wirtschaft Panamás 2010/2011“ („Perspectivas Económicas de Panamá 2010/2011“).

Wirtschaftswissenschaftler Rubén Lachman gestand zu, daß das wirtschaftliche Wachstum voll intakt sei. Die Unternehmen machen herausragende Gewinne auch 2011.

Sorge bereite aber, daß die wachsenden Bruttu-Umsätze in keinem vernünftigen Verhältnis mehr stünden mit der Entlohnung unselbständiger Arbeit. Hinzu träte, daß die Entlohnten, die Masse der Konsumenten, durch die Erhöhung der Umsatzsteuer auch noch deutlich stärker zur Kasse gebeten würden.

Rubén Lachman mahnt an, daß mehr auf eine gesunde Balance geachtet werden müsse, will man sozialen Frieden erhalten.