13. Januar 2009

Download PDF

Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Martinellis Vize

Der in den Umfragen für die Präsidentschaftswahl am 3. Mai führende Ricardo Martinelli (CD) hat den Abgeordneten der zweitgrößten Stadt des Landes, Colón, zum Vizepräsidentschaftskandidaten vorgeschlagen. Es handelt sich um Leopoldo Benedetti von der in dieser Wahl verbündeten Partei Unión Patriótica (UP). Mit Leopoldo Benedetti war eher nicht gerechnet worden.

"Aber noch ist nichts in Stein gemeißelt", erklärte Martinelli. Die Entscheidung formell zu treffen hat ein Gremium der Partei CD.

Parallel dazu tagte das Direktorium der Regierungspartei PRD in Penonomé. Vor 35.000 Sympathisanten schwang Balbina eine typische Parteirede. Sie machte ihren Rivalen Martinelli, Eigentümer der Supermarktkette "Super 99", für die hohen Kosten für Lebensmittel höchstpersönlich verantwortlich. Martinellis Supermarkt "kauft billig ein, bezahlt schlecht und verkauft teuer" ereiferte sie sich. Nun: Es gibt noch einige vergleichbare Supermarktketten wie "Rey", "Xtra", "Machetazzo" und "Riba Smith"; die gehören Martinelli nicht.

Navarro wurde von der PRD offiziell als Vize-Kandidat bestätigt. Man verabschiedete ferner ein Wahlprogramm mit den Stichworten "Menschliche Fortentwicklung", "Wirtschaftswachstum", "Integration", "Bürgerbeteiligung" und "Modernisierung der staatlichen Institutionen". Das soll für Balbina den Umschwung bringen?

Und ob es ratsam war, ausgerechnet die Tochter des Exdiktators Noriega, Sandra Noriega, zur Kandidatin für das supranationale "Mittelamerikanische Parlament" zu bestimmen, erscheint zweifelhaft angesichts der ohnehin beständigen Diskussion im Land zur einstigen Nähe der PRD-Kandidatin zur Militärdiktatur Noriegas und zu Noriega persönlich.

Korruption 2008

In 11 von 14 panamaischen Ministerien kam es im vergangenen Jahr zu Korruptionsfällen. Es geht um 3,7 Millionen Dollar. Auch in 28 autonomen staatlichen Institutionen wurden Korruptionsverfahren eröffnet.

Das Thema "Dunkelziffer" lassen wir einmal außen vor.

Tarife der Taxis

Der Grundtarif für ein Taxi in der Hauptstadt war am 15. August von der staatlichen "Autoridad de Tránsito y Transporte Terrestre" festgelegt worden auf 1 Dollar. Die Stadt ist tariflich eingeteilt nach Unterzonen und Zonen. Bei Überfahren einer Unterzone werden weitere 25 Cents fällig, bei Überfahren einer Zonengrenze 35 Cents.

Kaum ein Panamaer kennt die Eingrenzungen, das gilt erst recht für Ausländer. Im Regelfall versucht der Taxifahrer, einen höheren Preis einzufordern. Wer ein Taxi öfter auf einer bestimmten Strecke benutzt, für den lohnt es sich auf Dauer schon, den korrekten Preis festzustellen. In jedem Taxi muß ein Tarifplan vorhanden sein.

Aber generell gilt auch wenn der Taxifahrer nicht ganz korrekt abrechnet: Taxis sind in Panamá sehr billig.

81% Wachstum an Neuemissionen 2008

Im vergangenen Jahr kam es an der Börse in Panamá zu 81% mehr Neuemissionen als 2007.

Konkret wurden 30 Emissionen platziert mit einem Gesamtvolumen von 2,072250 Milliarden Dollar. Im Jahr zuvor waren das 1,1431 Milliarden Dollar gewesen.

Autoabsatz 2008

Der Absatz von neuen Autos wird 2008 nur noch zwischen 4% und 5% gestiegen sein. 2007 hatte dieses Wachstum noch 33% betragen. In den letzten drei Monaten kam es zu einem erheblichen Einbruch. Grund sind die psychologischen Folgen der weltweiten Krise wie gestiegene Kreditzinsen.

2009 wird mit einem Rückgang des Absatzes gerechnet. Es lohnt sich von Panamá aus darüberhinaus, sein neues oder gebrauchtes Auto direkt aus den USA zu beziehen. Die Transportkosten liegen in der Regel unter USD 1.000,00. Es ist möglich, sich von Panamá aus an Versteigerungen von Fahrzeugen in den USA zu beteiligen. Wie wäre es beispielsweise mit einem drei Jahren alten BMW X3 für USD 15.000,00?