13. Dezember 2008

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Am meisten globalisiert

Panamá bleibt das am besten globalisierte Land in Lateinamerika. Zu dieser Einschätzung kommt der neueste „Latin Globalization Index“ von „Latin Business Chronicle“.

Der Index umfaßt 18 Länder und bewertet: 1.) Den Export von Waren und Dienstleistungen in Prozentzahlen ausgedrückt als Anteil am Bruttoinlandsprodukt. 2.) Den Import von Waren und Dienstleistungen in Prozentzahlen ausgedrückt als Anteil am Bruttoinlandsprodukt. 3.) Ausländische Investitionen in Prozentzahlen ausgedrückt als Anteil am Bruttoinlandsprodukt. 4.) Einnahmen aus dem Tourismus in Prozentzahlen ausgedrückt als Anteil am Bruttoinlandsprodukt. 5. Geldanweisungen aus dem Ausland in Prozentzahlen ausgedrückt als Anteil am Bruttoinlandsprodukt. 6. Verbreitung der Internetnutzung.

Hinter dem Spitzenreiter Panamá (die Exporte betragen 68,3% des Bruttoinlandsproduktes) belegt Costa Rica Position 2, gefolgt von Nicaragua und Chile, das viele Plätze gut gemacht hat. 13 der 18 Länder konnten ihre Globalisierungsrate steigern (am meisten Nicaragua), 5 Länder verschlechterten sich (am meisten Honduras).

Steigern konnte sich auch die größte lateinamerikanische Volkswirtschaft, Brasilien. Trotzdem bleibt der Koloß in Sachen Globalisierung ganz unten postiert. Sehr schlechte Beurteilung auch für Venezuela

Kostspieliges Regierungsversäumnis

Die panamaische Regierung hat eine Frist fruchtlos verstreichen lassen am 31. Oktober, wie jetzt bekannt wird. Und das kann teuer werden.

Es geht um ein Abkommen mit der Europäischen Union. Bislang gehörte Panamá zu einem Kreis von 16 Ländern, die bestimmte Güter in bestimmten Mengen zollfrei in die EU einführen konnten auf der Grundlage des hier sog. „Sistema Generalizado de Preferencias“ (SGP). Es hätte nur der Verlängerungsantrag gestellt werden müssen, aber das hat man verschlampt.

Panamá war das einzige Land, das die Frist versäumt hat. Die Nachbarländer Guatemala, Honduras, Nicaragua, Kolumbien und El Salvador haben sich diese Blöße nicht gegeben. Es sind drei neue Länder sogar dazugekommen (Armenien, Aserbeidschan und Paraguay).

Auf der Grundlage dieser Befreiung exportierte Panamá zuletzt Güter im Wert von USD 200 Millionen nach Europa. 100.000 Arbeitsplätze hängen an den Exportgütern.

Panamá hat den Antrag verspätet, also verfristet, eingereicht erst am 6. November. Ob noch etwas zu reparieren ist, kann derzeit nicht beurteilt werden. Als Hauptverantwortliches des Versäumnisses wird der panamaische Botschafter in Brüssel benannt. Das ist Herr Pablo Garrido.

Und dieser Herr ist der Bruder der Präsidentschaftskandidatin Balbina Herrera der regierenden PRD.

Panamá-Pazifik-Projekt

Es geht zügig voran in Howard, jetzt bezeichnet als „Agencia del Área Económica Especial Panamá-Pacífico“(AEP). Die erste Etappe mit zwei Bürogebäuden und drei variablen Lagern soll fertig sein schon im August des kommenden Jahres. Das Projekt wird geleitet von „London Regional Panama“.

40% der Büroräume seien bereits vermietet, gibt "London Regional Panama" bekannt. Jedes der beiden Bürogebäude hat eine Kapazität von 20 Büros, also zusammen 40.

Wie schon berichtet, entsteht auf dem alten Fliegerlandeplatz von Howard, unmittelbar westlich von der Panamákanaleinfahrt vom Pazifik aus, das „Centro de Negocios de las Américas“.

Noch ein Hafen für Kreuzfahrer

Es wird diskutiert ähnlich wie auf der Atlantikseite in Colón nun auch noch einen Hafen für Kreuzfahrtschiffe zu bauen auf der Pazifikseite. Auch das könnte ein Heimathafen werden, wird kalkuliert.

Zunächst will man eine Studie in Auftrag geben hinsichtlich des optimalen Standortes. Bis zum Jahr 2012 sollen 32 neue Kreuzfahrtschiffe fertiggestellt sein, unter diesen Voraussetzungen wäre der Markt da.

Natürlich hört sich das in Zeiten der weltweiten Finanzkrise sehr spekulativ an. Aber: jede Krise findet irgendwann ihr Ende, das Ende der Geschichte kommt nicht, das erleben wir so wenig wie die Generationen vor uns. Es ist bestimmt richtig, über die Krise hinauszudenken.

Charterflüge von Kanada

Zwei Charterflüge die Wochen zwischen Panamá und Kanada in der Hochsaison (November bis April) bietet „Air Transat“ an, einen der Konkurrent „WestJet“.

Air Transat bietet an die Linie Montreal, Quebec, Panama City wie schon zu dieser Zeit seit 2003. Bis September sind dieses Jahr 33.649 kanadische Touristen nach Panamá gekommen.

Schußwechsel nahe der Grenze zu Kolumbien

Zwei Tote und fünf Verletzte forderte ein 15mimütiger Schußwechsel zwischen kolumbianischen Guerilleros und panamaischen Grenzsicherheitseinheiten im panamaischen Darién bei der Ortschaft Manené.

Offensichtlich waren die Polizeieinheiten der „Reconocimiento de Combate“(Recom) vorab informiert von der Ankunft der Guerilleros. Der Vorfall ereignete sich vorgestern gegen 10 Uhr vormittags.

So sicher Panamá prinzipiell ist: das Grenzgebiet zu Kolumbien im Darién, das Regenwaldgebiet dort, ist nur schwer zu kontrollieren. Dieses Gebiet sollte von Besuchern gemieden werden. Allerdings scheint die kolumbianische „Farc“ stark angeschlagen zu sein, das Problem könnte sich erledigen.