12. April 2010

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Panamá und Kolumbien

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Zwei Nachbarn kommen sich näher.

Erst im Zusammenhang mit der Fertigstellung des Kanals durch die USA  wurde das Gebiet, das heute Panamá heißt, von Kolumbien abgetrennt bei gleichzeitiger Einführung des Dollars als Landeswährung. Ehescheidungen werden oft erbittert geführt. Das Verhältnis der beiden Staaten war oft angespannt. Nicht umsonst gibt es bis heute keine Straße an die kolumbianische Grenze heran.

Die Zeiten haben sich geändert. Nie war das Verhältnis zwischen Kolumbien und Panamá besser als heute. Er wird sogar zum Abschluß eines Freihandelsabkommen führen noch in diesem Jahr.

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Derzeit investiert Kolumbien in die Bauwirtschaft Panamás, die Getränkeindustrie, den Lebensmittelhandel, in Restaurants und Hotels wie große und kleine Malls, wie in die Bekleidungsindustrie USD 700 Millionen. Akkumuliert seit dem Jahr 2000 sehen die Zahlen noch ganz anders aus (siehe Grafik)

Aber auch das aktuelle Investment Panamás beim Nachbarn kann sich sehen lassen. Im April vergangenen Jahres bezifferten sich die panamaischen Investitionen im Nachbarland auch auf USD 759,6 Millionen. Das waren stolze 58% mehr als im Jahr 2008. 

Da spiegelt sich die Bedeutung des Finanzplatzes Panamá in Lateinamerika wider. In Kolumbien wurde investiert in die Textilindustrie, in Manufakturen, in den dortigen Finanzsektor, in Minen und Steinbrüche.

Straße blockiert? – Knast!

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Am heutigen Montag wird bereits in 3. Lesung der Gesetzentwurf im Parlament behandelt, daß Personen, die bei Demonstrationen und Protesten den Verkehr blockieren, dafür mit einer Freiheitsstrafe zwischen 6 Monaten und 2 Jahren bedroht werden.

In der Tat ist es eine Unsitte, wegen jedem Protest den Verkehr in der Hauptstadt zum Zusammenbruch zu bringen. Jeder Autofahrer auf der Tumba Muerto, der Transístmica und dann auch die Vía Brasil hat bereits Pickel bekommen, wenn wegen irgendeinem „Mist“ er ewig in der Fahrzeugschlange stand.

Allerdings: 2 Jahre? Das erscheint denn doch etwas übertrieben. Das scheint auch Staatspräsident Martinelli zu denken, der das Gesetz zu unterschreiben hätte. Zwei Jahre, das sei „mucho tiempo“, gab er zu bedenken.

„No hay marcha atrás“, meint dagegen sein Parteifreund Marcos González, der den Gesetzentwurf eingebracht hat. Die Höchststrafe solle schließlich nur bei Gewaltanwendungen und Zerstörungen verhängt werden.

Aber steht denn das nicht ohnehin unter Strafe?

Diplomatie und Sport

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Die Eröffnungsfeier der „IX Juegos Deportivos Centroamericanos“ in Panamá am Freitag wurden genutzt zu einem diskreten Treffen der politisch weit auseinanderstehenden Präsidenten Porfirio Lobo aus Honduras und dem aus Nicaragua, dem Ex-Sandinisten Daniel Ortega. Ortega kann nicht verwinden, daß sein Gesinnungsgenosse Zelaya verjagt worden ist.

Die Einigungspolitik Mittelamerikas hat aber Vorrang, so das panamaische Außenministerium. Natürlich war Präsident Martinelli bei dem Gespräch der beiden Gäste Panamás zugegen. 

Bei den Sportwettkämpfen selbst sahnt bislang El Salvador am meisten Medaillen ab. Mit 34 (davon 15 Goldmedaillen) liegt man gleichwohl nur knapp vor Gastgeber Panamá mit 33 Medaillen.