Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Schuljahr 2010

Für 800.000 Schüler begann am Montag das neue Schuljahr 2010. Die großen Ferien sind vorbei. Der Unterricht wurde aufgenommen an 3.448 öffentlichen Bildungseinrichtungen des Landes

Man bemüht sich eine Schulreform umzusetzen, die sich mehr vom reinen Einpauken von Faktenwissen trennt zugunsten eines Systems der Erlernung von eigenständigem Erkennen von Zusammenhängen. 

Vermutlich wird die Reform zunächst einmal bei den Lehrern anzusetzen haben.

Ungenutzte Scanner

Für 24 Millionen Dollar hat die alte Regierung im Dezember 2007 von der chinesischen Firma „Nuctech“ Scanner gekauft, die zur Kontrolle in Häfen eingesetzt werden sollten.

Bis heute sind die nicht in Betrieb genommen worden. Die Schiffe werden weiterhin rein manuell kontrolliert. Die Ausrüstung verkommt allmählich im Lager der Zollbehörde „Autoridad Nacional de Aduanas“ (ANA).

Die Zolldirektorin Gloria Moreno de López der neuen Regierung wollte die Geräte dann einsetzen im September. Da wurde festgestellt, daß die Gerätschaften bereits nicht mehr funktionierten. Die Gewährleistungspflicht ist natürlich abgelaufen. Und von sachgerechter Lagerung dürfte wohl auch nicht auszugehen sein.

Die neue Zolldirektorin erklärte, sie hätte ihre Amtsvorgängerin der Torrijos Administration um Informationen zum Sachverhalt gebeten, Frau Vilma de Luca schweigt jedoch bisher.

Zwischenzeitlich wurde nun auch noch bekannt, daß die Tochter von Expräsident Martín Torrijos, Raquel Torrijos Pauzner, die Repräsentantin der die Ausschreibung gewonnenen Lieferfirma „Nuctech“ war seinerzeit. Natürlich lehnt deren Anwalt jede Stellungnahme ab.

Direktflüge der Iberia

Francisco Vázquez, Präsident der spanischen Iberia, traf sich Montag mit Präsident Martinelli. Juni/Juli könnte es dann soweit sein mit 4 wöchentlichen Flügen direkt zwischen Madrid und Panamá.

In diesem Zusammenhang kommt es jetzt auch zu Gesprächen einer Zusammenarbeit zwischen der Iberia und Copa Air.

Auch „Air Europa“ will diese Linie bedienen. Diesbezüglich kam es bereits zu einem Abkommen mit der panamaischen Tourismusbehörde.

Steigerung des Bruttoinlandsproduktes

Erst nach Auswertung sämtlicher Daten kann endgültig festgestellt werden, wie stark das panamaische Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2009 wirklich gestiegen war. Das wird im August der Fall sein.

Das staatliche Statistikamt hatte vorläufig eine Zahl von +2,4% genannt, die Regierung erwartet, daß die endgültige Ziffer um die 3% liegen könnte.

Der IWF geht in seiner jüngsten 5-Jahres-Prognose davon aus, daß in dieser Zeit das panamaische BIP zwischen 3,7% und 7% wachsen würde, Panamá also weiter Spitzenwerte erreichen wird. 2011 und 2012 rechnet man mit den Spitzenwerten von 7%.

Die „Banco Interamericano de Desarrollo“ (BID) kommt zu ähnlichen Einschätzungen. 2010 geht sie von einem Wachstum aus von 4%, im Folgejahr dann von 6%. 6,5% sollen es der BID zufolge in Panamá im Jahr 2012 werden.

Nehmen wir mit, daß Panamá eines der wachstumsstärksten Länder der Welt ist. Was wirklich passiert, steht auf einem anderen Blatt, und das wird nicht in Panamá beschriftet. Denn was sind die Prognosen wert, wenn wir im zweiten Halbjahr wieder in eine tiefe Rezession schliddern, die Staatsverschuldungen weiter um sich greifen, und es zum globalen Finanzkollaps kommt?

Das trifft dann alle. Als stabiles Land wird sich Panamá auch dann im Vergleich zu anderen Ländern gut schlagen.

Wichtig schon jetzt zur Vorsorge: In Panamá werden die zur Sicherheit gelagerten Goldbestände weder zolltechnisch erfaßt, noch besteuert, noch konfisziert. Hier regiert Martinelli, nicht Roosevelt.