10. Dezember

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Reisen billiger als in Costa Rica

Auf jeden Flug nach Costa Rica werden künftig mit dem Ticket USD 15,00 an Einreisesteuer draufgeschlagen. Das kennt Panamá nicht.

Auch sonst kassiert Costa Rica bei den Touristen weit heftiger ab als Panamá: Auf die Rechnungen in Hotels und Restaurants wird seitens des Fiskus in Costa Rica eine Verkaufssteuer aufgeschlagen von 16%, als Trinkgeld werden automatisch weitere 10% gleich auf die Rechnung geschlagen. Die Verkaufssteuer wird jetzt allerdings gesenkt auf 13%, nachdem man die Einreisesteuer einführt.

In Panamá zahlen die Hotels – nicht die Gäste – eine vergünstigte 10%ige Steuer. Verkaufssteuern auf das Hotelzimmer sind unbekannt. In Restaurants wird nur die niedrige allgemeine Umsatzsteuer von 5% aufgeschlagen. Trinkgeld bezahlt man im Regelfall selbst und freiwillig -wobei das allerdings erwartet wird.

Liechtensteiner Bankgeheimnis bröckelt

Immer weniger konkurrenzfähig im Vergleich mit Panamá, das Fürstentum Liechtenstein.

Liechtenstein lockert im Verhältnis zu den USA sein Bankgeheimnis. Der Liechtensteiner Regierungschef Otmar Hasler und die amerikanische Botschafterin Leigh Carter unterzeichneten am 8. Dezember in Vaduz ein Abkommen über erweiterten Informationsaustausch.

Auskünfte erteilt das Fürstentum demnach ab 2010 nicht mehr nur bei Steuerbetrug. Auch beim Verdacht auf Steuerhinterziehung wird jetzt der Bankkunde verpfiffen.

Zunächst nur der aus den USA. Aber wer glaubt im Ernst, daß Liechtenstein der Europäischen Union verwehren kann, was es den USA zugestanden hat? Das nach über zwei Jahren Verhandlungen zustande gekommene Abkommen sieht einen Informationsaustausch bei Verdacht auf Steuerdelikte vor. Der Verdacht muß sich gegen amerikanische Steuerpflichtige mit Vermögen in Liechtenstein richten

UND – was extrem wichtig ist:

nur nach US-Recht begründet sein! Es kommt also nicht darauf an, ob nach liechtensteinischem Recht ebenfalls Illegalität besteht. Man weicht ab vom Prinzip der “doppelten Strafbarkeit”. Das ist ein Erdrutsch.

Zudem vereinbarten die USA und Liechtenstein erweiterte Amtshilfe. Es ist geplant, daß ein liechtensteinisches Gericht über die Rechtmäßigkeit einer Anfrage entscheiden kann.

Nur was nutzt das, wenn das liechtensteinische Gericht das Recht eines Landes wie den USA anwenden muß. Einem Land, das Folter gestattet und jahrelang ohne richterliche Überprüfung Menschen gefangenhält wie in Guantanamo?

Baugenehmigungen rückläufig

Im September wurden Baugenehmigungen erteilt im Wert von USD 118,5 Millionen, wird offiziell mitgeteilt seitens der „Contraloría General de la República“.

Das sind 35% weniger als im September des vergangenen Jahres, wobei der September 2007 im Vergleich mit anderen Monaten allerdings ein Monat mit besonders vielen Genehmigungen war. In Panamá Stadt betrug der Rückgang 41,6% – Hochhausneubauten sind beim möglichen Ausfall ausländischer Käufer halt besonders risikoreich.

Gleichwohl wird das Jahr 2008 mit einem Anstieg der Neugenehmigungen schließen für das Stadtgebiet von Panamá mit 32,7%, für den Rest des Landes mit 34,6%.

Wachsender Konsum in Panamá

31,7% mehr Umsatzsteuer hat der Staat eingenommen nach dem dritten Quartal des laufenden Jahres. Das ist ein starker Anstieg, selbst wenn man eine Preissteigerung von 10% abzieht.

Kanal-Ausbau wird billiger

Der Geschäftsführer der „Autoridad del Canal de Panamá" (ACP), Alberto Alemán Zubieta, freut sich. Weil der Preis für Rohöl um ca.100 Dollar pro Faß eingebrochen ist und auch Baumaterialien im Preis auf den Weltmärkten deutlich gefallen sind, erwartet man preiswertere Angebote für den Bau der dritten Schleusendurchfahrt für die noch größeren Schiffe.

Die Gebote werden erwartet bis zum 3. März 2009.

Haushalt 2009 noch realistisch?

Für 2009 geht Panamá bei seinem Staatshaushalt aus von Einnahmen auf der Grundlage von 7% bis 7,5% Wirtschaftswachstum. Wie hier berichtet, wird nach allerneuesten Schätzungen das Wachstum jedoch wohl nur um die 5,7% liegen. Da liegt ein Defizit im Wahljahr 2009 in der Luft.

Condoleezza Rice in Panamá

40 Tage vor dem Regierungswechsel in den USA nimmt die amerikanische Außenministerin ab heute an einer Konferenz teil in der „Ciudad de Saber“ in Clayton, etwas außerhalb der Hauptstadt in der Nähe der Miraflores Schleuse gelegen..

Es ist ein Treffen von Außen- und Handelsministern. Die USA bemühen sich, die Verbindungen zu den normalen Ländern Lateinamerikas zu festigen. Natürlich klingeln in Washington Alarmglocken, wenn Venezuela mit Rußland gemeinsame Seemanöver abhält, ein Rafael Correa in Ecuador seine Auslandsverbindlichkeiten nicht mehr zahlen will, und ein weiterer linker Außenseiter wie Evo Morales in Bolivien Unruhe in den Kontinent bringt.

Auf Seiten Panamás erwartet man nicht nur warme Worte, sondern die Ratifizierung des Freihandelsabkommens durch die USA.