09. November 2008

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Kanal: Geschäftsjahr 2008

Das Geschäftsjahr der Panama Canal Authority (ACP) ist nicht identisch mit dem Kalenderjahr. 2008 ist rechnerisch für den Kanal bereits vorbei gewesen mit Ende des dritten Quartals Ende September. Das Geschäftsergebnis ist sehr ähnlich wie 2007. Die Passage von Containerschiffen ist zurückgegangen um 78 auf 3.554 Einheiten. Hier schlug sich am Ende des Geschäftsjahres bereits die weltweite Krise nieder. 36 Passagierschiffe mehr als 2007 nutzten den Kanal, die Gesamtzahl stieg auf 241. Bulk Shipping stieg um 14 Einheiten auf 2.420 Einheiten. Passagen von Tankern stiegen um 8,6% auf 3.544. Da machte sich allerdings ein Sonderfaktor bemerkbar. Nur wegen Chile schwammen 95 Tanker mehr durch den Kanal. Naturgas aus Argentinien war für Chile ausgefallen, Mexiko sprang in die Bresche, der Kanal freute sich. Alles zusammengefaßt entsprach das Geschäftsjahr 2008 demjenigen von 2007: es kam zu einer Abschwächung von nur 0,1% bei den Passagen insgesamt (2008: 14.721). Rechnent man in Tonnen, so stehen 312,9 Millionen PC/UMS Tonnen 2007 im Jahr 2008 309,6 Millionen PC/UMS Tonnen gegenüber. Der leichte Rückgang ist bereits eine Folge der weltweiten Wirtschaftskrise; bis diese sich bemerkbar machte, herrschten generell Wachstumszahlen, die Statistik profitiert von der ersten Hälfte des Geschäftsjahres. Die Durchfahrtgeschwindigkeit durch den Kanal konnte um 13,3% gesteigert werden.

Machen wir uns nichts vor. Das Geschäftsjahr 2009 wird deutlich schlechter werden. Wir alle wissen, was in der Welt los ist. Seien wir froh, daß Panamás Banken nichts mit der Krise im Rest der Welt zu tun haben, und daß die Binnenkonjunktur stark ist. Rückschläge wie fallende Einnahmen aus Kanalpassagen werden zu Buche schlagen, aber sie treffen auf eine ansonsten starke Konjunkturlage ein Panamá.

Eisenbahn durch Mittelamerika

El Salvador hat es angeregt. Nun finanziert die Interamerikanische Entwicklungsbank (BID) eine Machbarkeitsstudie in Höhe von USD 300 Millionen. Kommt es zu dem Projekt, profitiert auch Panamá.

Urbane Probleme

Die Stadtverwaltung von Panamá City listete jetzt ihre Hauptprobleme auf, die gelöst werden müßten:

Die Beschilderung in der Stadt ist unzureichend, der fremde Verkehrsteilnehmer kann sich kaum zurechtfinden. Das System der öffentlichen Busse in der Stadt ist unzureichend (Überlandbusse hingegen sind herausragend organisiert ab dem zentralen Busbahnhof in Albrook). Wie in fast jeder Metropole der Welt gibt es Probleme bei der Abfallbeseitigung, in der Innenstadt weniger als in Randgebieten. Negativ in der heißen Stadt macht sich das Defizit an Bäumen bemerkbar, wir leben in einem herrlich grünen Land – aber in der Hauptstadt merkt man davon kaum etwas. Auch Autoabgase, Verkehrslärm und Staub werden aufgelistet. Wichtig seien weitere Fortschritte in der Erhaltung und Sanierung der historisch gewachsenen Bausubstanz; bemerkenswerten Fortschritten im Casco Antiguo stehen Defizite gegenüber in den Stadtteilen Calidonia und Bellavista. Das Gewirr an Strom- und Telefonkabeln darf keine Dauerlösung bleiben. Und dann beklagt die Stadtverwaltung, was wohl jede Stadtverwaltung der Welt beklagt – in einem Land mehr, im anderen weniger: es fehle der Respekt vor Gesetzen und Regelungen, jeder mache, was er will. Aber ein bißchen Chaos kann auch liebenswert sein.

Tankstellenpreise

Heute kam es, wie vorangekündigt, zu einer neuen landesweiten Benzinpreissenkung. Um das Systen zu verstehen muß man wissen, daß jede Gesellschaft den Preis kalkulieren darf wie sie will, nach unten sind keine Grenzen gesetzt. Nach oben aber schon. Regional unterschiedlich legt die Regierung fest, welche Preise nicht überschritten werden dürfen. Die Preise sind immer angegeben in Gallonen (= 3,785 Liter). Am billigsten ist der Sprit in Panamá City und Colón. Am teuersten in Changuinola, wo er 19 Cents pro Gallone teurer ist als in der Hauptstadt oder Colón. David in Chiriquí ist 8 Cents teurer, Boquete und Grenze zu Costa Rica 9 Cents. La Chorrera ist nur einen Cent teurer, Penonomé 3 Cents. Cerro Punta ist 11 Cents teurer. Die Transportkosten schlagen sich da nieder. Der Höchstpreis für Panamá City und Colón beträgt ab heute pro Gallone und in US-Dollar:

  • Benzin 91 Oktan: 2,41;
  • Benzin 95 Oktan: 2,62;
  • Diesel: 2,61;
  • Diesel Premium: 2,64.