09. Januar 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Börse Panamá

Von der Börse Brasiliens oder Mexikos wird auch in Europa zumindest am Rande Notiz genommen. Von der Börse Panamás spricht eigentlich niemand. Die Bolsa de Valores de Panamá (BVP) ist tatsächlich ein Geheimtipp.

Den nutzt derzeit die schon seit 25 Jahren in Panamá arbeitende spanische Tochter der Bank BBVA. Die BBVA Panamá mit Aktiva von derzeit 1,741 Milliarden Dollar platziert an der Börse Panamás jetzt eine Emission von Zertifikaten in Höhe von USD 100 Millionen. Es wird keinerlei Probleme geben hinsichtlich der Akzeptanz der Neuemission durch den Markt.

Nach 18 Jahren der Existenz der Bolsa de Valores de Panamá ist es das erste Mal, daß nun eine internationale Großbank die Börse Panamás für eine derartige Emission nutzt. Die panamaische Bankenvereinigung "Asociación Bancaria de Panamá" geht davon aus, daß das Schule machen wird. Gewahrte Stabilität in der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise zahlt sich aus, Panamá wird als Fels in der Brandung der Krise wahrgenommen.

Es wird erwartet, daß nach der Aufwertung der Börse Panamás auch die Kanalbehörde noch eine Emission zwecks Finanzierung der Kanalerweiterung platzieren wird.

Je mehr interessante eigene Kapitalanlagemöglichkeiten Panamá bietet, umso besser. Der Auslandsinvestor sucht nicht nur Sicherheit, er sucht auch weiter nach einer interessanten Rendite.

Fuerte Amador Resort & Marina

Am höchsten Punkt der Isla Flamenco (Amador, Pazifikküste unmittelbar vor der Hauptstadt) soll das "Fuerte Amador Resort & Marina" entstehen.

Es wird ein Kostenaufwand kalkuliert in Höhe von USD 8 Millionen allein für den Bau der neuen Kaianlage. Es soll damit ein "Heimathafen" (Ausgangshafen) für Kreuzfahrtschiffe entstehen mit aller dazugehörigen Infrastruktur in unmittelbarer Nähe zur Einfahrt in den Panamá Kanal.

Die Möglichkeiten zum Anlegen normaler Yachten wird erweitert wie auch der von Megayachten. Schon die Ausweitung der Marina wird veranschlagt mit USD 1,5 Millionen.

Das Hotel an der höchsten Stelle der Insel soll eine Kapazität von 300 Räumen haben. Geplant ist noch ein weiteres Hotel mit 100 Räumen ebenso wie eine exklusive Villenanlage.

Um alles umzusetzen, werden in den kommenden vier Jahren um die USD 100 Millionen investiert werden, gibt die Konzessionshalterin "Fuerte Amador" über ihren Geschäftsführer Carlos Tuñón bekannt.

Aufgrund der Nähe zum Kanal bedarf das Projekt nicht nur der Genehmigung durch die Autoridad Marítima de Panamá (AMP), sondern auch die der Kanalbehörde Autoridad del Canal de Panamá (ACP). Es ist von den Genehmigungen auszugehen nach Einreichung aller erforderlichen Unterlagen beim Wirtschafts- und Finanzministerium.

Die Straße über das Meer nach Amador wird von zwei auf vier Fahrspuren auszuweiten sein.

1,58 Millionen Besucher

1,58 Millionen Personen haben im abgelaufenen Jahr Panamá besucht. Das waren 11% mehr als 2007.

Auch im neuen Jahr wird trotz der weltweiten Krise mit einem weiteren Besucherwachstum gerechnet, womit sowohl Geschäftsleute wie Touristen gemeint sind.

Die Einnahmen aus den Gästen aus dem Ausland sind im Vergleich zu 2007 sogar gestiegen um 23% auf nunmehr USD 2,201 Milliarden Dollar.

Hotels mit zumindest 100 Zimmern hatten eine Belegung von 79%, was den Zahlen von 2007 entspricht – es gab aber auch mehr derartiger Hotels als im Vorjahr. Hotels unter 100 Zimmern hatten eine Belegung von durchschnittlich 45%, das waren 2007 nur ca. 40% gewesen.

Straßenzustand Bocas del Toro

Die Gütertransporteure beklagen den Zustand der Straßen nach Bocas del Toro. Die schweren Niederschläge mit Überschwemmungen vergangenen November haben teilweise ein reines Schlaglochfeld hinterlassen.

Die Transporteure beklagen sich über die Regierung, die ihr Versprechen einer raschen Reparatur nicht gehalten hätte.

Martinelli weit vorn

Präsidentschaftskandidat Ricardo Martinelli für den "Demokratischen Wandel" (Cambio Democrático) liegt nach dem Ergebnis des Meinungsforschungsinstitutes Dichter & Neira (D&N) im TV Sender TVN deutlich vorn.

44,3% der Befragten gaben an, für Martrinelli votieren zu wollen. Mit einem Abstand von nun schon 13 Punkten folgt die Kandidatin der Regierungspartei PRD, Frau Balbina Herrera, mit konkret 31,3%. Der Kandidat der einst dominierenden Panameños, Juan Carlos Varela, kommt auf kümmerliche 16,8%, seinen Höchststand hatte er im November mit auch nur 18,6%.

Der Popularitätsanstieg Martinellis ist beeindruckend: 25.8% im September, 28% im Oktober, 37% im November, 41.3% im Dezember und nun 44.3%.

Im identischen Zeitraum ist die Popularität Balbinas erst deutlich eingebrochen und bei den aktuellen Ständen wie eingefroren: 31.3% aktuell, 31.4% im Dezember, 33.6% im November, 34.3% im Oktober und 38.8% im September.

Martinelli ist sich seines Erfolges sicher. Die panamaische Bevölkerung sei es Leid, nun seit 40 Jahren von letztlich immer den selben Politikerfamilien nichts als leere Versprechungen zu bekommen, man will den Wechsel.

Zur Klarstellung: Martinelli ist kein linker Populist. Panamá ist nicht vergleichbar mit Ländern wie Venezuela, Ecuador, Bolivien oder Nicaragua. Martinelli ist Eigentümer der großen Supermarktkette "Super 99". Er muß nicht in die Politik gehen, um Millionär zu werden. Er hat auch nichts gegen Menschen aus dem In- oder Ausland, die sich etwas mehr Geld erarbeitet haben als andere.