08. Juli 2010

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

7 Jahre Haft für Noriega

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Exdiktator Manuel Antonio Noriega wurde wegen Geldwäsche vom Gericht in Frankreich am Mittwoch zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Das Verfahren wurde auffallend schnell abgewickelt. Es steht zu vermuten, daß Noriega vielleicht sogar noch im Laufe dieses Jahres nach Panamá abgeschoben werden wird.

Bestechung bei der ANAM?

Das Investoren aus den USA gehörende Unternehmen „La Reserva“ beschuldigt die staatliche panamaische Umweltbehörde ANAM der Bestechung. Man hätte den Fall an die Staatsanwaltschaft für Korruptionsangelegenheiten gegeben.

Für ein Wohnprojekt hätte „La Reserva“ ein Umweltgutachten eingereicht. Nach monatelanger Prüfung der Studie bei der ANAM hätte man einen Betrag von ca. USD 100.000,00 verlangt, um die Studie anzunehmen als Voraussetzung für eine Baugenehmigung.

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Geschäftsführer Armando Silvestre von „La Reserva“ beschuldigt ganz konkret den ANAM-Assessor Francisco Garzón. Dieser hätte im März nach neun Monaten sich dahinziehenden „Prüfungen“ des Gutachtens im Haus des eigentlichen Eigentümers Petter Fisher der „La Reserva“ in Coco del Mar diese Summe ins Spiel gebracht zwecks Beschleunigung des Verfahrens und Anerkennung des Gutachtens.

Francisco Garzón sei zwischenzeitlich vorläufig vom Dienst suspendiert.

Figali in Gewahrsam

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11 Tage war Jean Figali gesucht worden. Es wird gegen ihn ermittelt wegen Geldwäsche, wir berichteten am 30. Juni.

Nun ging er an einer routinemäßigen Polizeikontrolle in Guabalá (Chiriquí) ins Netz, vermutlich auf dem Weg in Richtung Costa Rica. 

Er befindet sich in Haft bei der Dirección de Investigación Judicial (DIJ) und verweigert zunächst die Aussage.

Verkehrstote in Lateinamerika

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Aus Zahlen der „Banco Interamericano de Desarrollo“ (BID) ergibt sich, daß es nirgendwo auf der Welt so viele Verkehrstote gibt wie in Lateinamerika.

Karla González von der BID erklärt, 125.000 Tote auf den Straßen jedes Jahr sei einfach zu viel. Das sei alarmierend, das sei vergleichbar mit einer Epidemie. Von den Opfern gehören 30% der Altersgruppe von 15 bis 29 Jahren an.

Panamá gehört nicht zu den Spitzenreitern dieser schlimmen Bilanz. In diesem Jahr wurden bislang 202 Verkehrstote gezählt. Diese kann man nicht ohne weiteres in Relation setzen zur eher geringen Bevölkerungszahl, weil der Transit von und nach Panamá mit Mittelamerika wegen der beiden großen Containerhäfen und der Zollfreizone von Colón sehr hoch ist.

Dennoch wird hinsichtlich Panamás bemängelt, daß auf der Panamerikana oft Verkehrshinweise oder Verkehrszeichen nicht sichtbar angebracht sind, oft von Sträuchern, Bäumen oder gar Werbetafeln verdeckt. Auch sei der Fußgängerverkehr ein Problem.

Insoweit muß man wiederum zur Ehrenrettung Panamás sagen, daß auf der Panamerikana an jeder der – zahlreichen – Bushaltestellen es Fußgängerüberwege gibt. Wer gleichwohl über die Autopista „latscht“, kann leicht Kontakt mit der „Ewigkeit“ aufnehmen.