07. Mai 2009

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Deutschsprachige Nachrichten aus Panamá

Standard & Poor’s zu Panamá

Neben Perú und Chile wird Panamá zu den lateinamerikanischen Ländern gehören, die nicht in eine Rezession geraten.

Das panamaische Wirtschaftswachstum wird auch im Jahr 2009 "nicht unter" +2,5% liegen, sagt Roberto Sifón-Arévalo, Direktor für Risikoanamysen bei S & P Latin America.

Das Wirtschaftswachstum Panamás könne auch ohne weiteres +3,5% erreichen. Dies korrespondiert mit anderen Prognosen wie Indesa (3.2%), IWF (3%) und der Regierung (3%).

Tourismus, Kanalerweiterung und weitere Infrastrukturprojekte spielten eine bedeutenden Rolle für ein anhaltendes Wirtschaftswachstum auch im Krisenjahr 2009, bestätigen die Analysten von Deloitte & Touche’s, die auch +3,5% für möglich halten.

Roberto Sifón-Arévalo von S&P erklärte, "nur" 2,5% Wirtschaftswachstum seinen die absolute Untergrenze und setzten voraus, daß die internationale Krise sich noch weiter verschärfe. Das sei der "Worst Case".

Aus der Rolle der positiven Einschätzungen fallen "The Economist Intelligence Unit of The Economist" und Analysten der Website "Economy Insight Panama", die Minusdaten, – also ein Schrumpfen der panamaischen Wirtschaft in diesem Jahr – voraussagen zwischen 1,3% und 0,8%.

Machtübergang

Dienstag erstmals trafen der neue und der alte Präsident zusammen.

Die ersten zwei Stunden fanden statt im Präsidentenpalast "Palacio de las Garzas". Auf Seiten Martinellis nahmen teil seine Ehefrau Marta Linares, sein künftiger Vizepräsident Juan Carlos Varela mit Ehefrau Lorena Castillo und Jimmy Papadimitriu, der Präsidialamtsminister werden soll. Auf Seiten Torrijos war Vizepräsident Samuel Lewis Navarro zugegen. Nach den ersten zwei Stunden zogen sich Martinelli und Torrijos für vier Stunden in ein Nebengebäude zurück und besprachen Fragen der Außen- und Sozialpolitik wie der Finanzpolitik.

Am Mittwoch wurden seit frühem Vormittag die Gespräche fortgesetzt. Am Montag werden die gemeinsam besetzten Übergangsgremien ihre Arbeit aufnehmen, erklärte Papadimitriu.

Wie es aussieht unterstützt Amtsinhaber Torrijos den Machtübergang bis zum 1. Juli stil- und verantwortungsvoll.

Alcalde Bosco Vallarino

Es ist amtlich. Der künftige Bürgermeister der Hauptstadt heißt Bosco Vallarino. Ein weiterer Erfolg somit für Martinelli und seine Partei Cambio Democratico.

Bosco Vallarino traf sich Mittwoch mit dem Amtsinhaber Juan Carlos Navarro, um auch in Panamá City einen geordneten Übergang der Macht zu gewährleisten.

Banken halten sich zurück

Seit einigen Wochen haben die Banken Panamás die Möglichkeit, auf das US-Dollar-110-Millionen Programm " Programa de Estímulo Financiero" (PEF) zurückzugreifen. Das Programm soll die Banken mit zusätzlichen Mitteln ausstatten, um mehr Kredite zu vergeben.

Noch keine Bank Panamás hat von diesem Programm Gebrauch gemacht, erklärte Präsident Moisés Cohen der panamaischen Bankenvereinigung. Das wird auch kaum geschehen, denn die Gelder seinen schlicht zu teuer, die seitens der Interamerikanischen Entwicklungsbank zur Verfügung gestellt werden.

Man will das Thema mit der künftigen Regierung besprechen. .

Interner Streit in EU über Steueroasen

Der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück räumte ein, daß die vom G20-Gipfel erstellten Listen von Steueroasen "widerspruchsbehaftet" seien. Entsprechende Kritik des Luxemburger Premiers Jean-Claude Juncker könne er nachvollziehen.

Der scheidende tschechische Finanzminister und EU-Ratsvorsitzende Miroslav Kalousek ließ mit einer "persönlichen Bemerkung" zum Streit um die "graue Liste" und Steuerparadiese aufhorchen. Er forderte am 5. Mai in Brüssel eine Entschuldigung gegenüber Luxemburg, Österreich und Belgien, die – wie etwa die Schweiz, Panamá und Singapur- vom G20-Gipfel auf eine "graue Liste" gesetzt wurden.

"Wir sollten uns entschuldigen bei Luxemburg, Österreich und Belgien", sagte Kalousek. Man könne nicht sagen, daß diese Länder "nicht kooperativ" oder Steuerparadiese seien. "Die Veröffentlichung auf diesen Listen war nicht fair", sagte der tschechische Minister.

Inzwischen nimmt die Auseinandersetzung zwischen dem deutschen Finanzminister und Luxemburg weiter an Schärfe zu, nachdem Steinbrück verschiedene Länder der EU, darunter Luxemburg, in rüpelhaftem Proletarierton im Rahmen des Steueroasenstreites auf eine Stufe mit Burkina Faso in Afrika gestellt hat. Jetzt schlagen die Luxemburger zurück – allen voran Steinbrücks Parteifreund, Außenminister Jean Asselborn: "Der deutsche Finanzminister scheint definitiv auf Biertischniveau angekommen zu sein", sagt der Luxemburger SPIEGEL ONLINE. Die Aussagen des deutschen Genossen zeugten "von einer kaum zu übertreffenden Arroganz" und weiter: ""Jeder Luxemburger erinnert sich mit Grauen an eine Zeit, in der aus Deutschland, anfangs durch Worte und Reden, Erniedrigungen und Angst herüberschwappte … auch nur ein Millimeter Überheblichkeit hoher deutscher Autoritäten löst in Luxemburg Gefühle aus, auf die wir gerne verzichten mögen."Asselborn, Spitzenkandidat der luxemburgischen Sozialisten bei der Wahl am 7. Juni, hält die Worte seines Parteifreunds für einen unfreundlichen Akt im Wahlkampf: "Kein Sozialist, kein Sympathisant und Wähler unserer Partei versteht diese erniedrigende Sprache des deutschen Finanzministers, von Akzeptanz nicht zureden", schimpft er. Asselborn fordert seinen Kollegen Frank-Walter Steinmeier auf, "dem deutschen Finanzminister dies unumwunden zu verstehen" zu geben. Steinmeier und Asselborn sind persönlich befreundet, jüngst besuchte der Deutsche Asselborn zur Feier von dessen 60. Geburtstag.

Gripe Porcina – Schweinegrippe

Bislang hat sich in Panamá nicht ein einziger Verdacht auf Schweinegrippe im Ergebnis bestätigt.

Hanta-Virus

Vergangene Woche wurden in der panamaischen Provinz Los Santos 5 neue Fälle des Hanta-Virus entdeckt. Damit stieg die Zahl in diesem Jahr auf 17 Infektionen, erklärte der Epidemiloge Carlos Muñoz des Gesundheitsamtes von Los Santos.

Hanta-Viren lösen beim Menschen grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber sowie Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen aus. Typisch sind auch kleinere Haut- oder Schleimhautblutungen sowie Nierenprobleme. Je nach Virustyp kann es zudem zu lebensbedrohlichen inneren Blutungen und Nierenversagen kommen.

Entgegen bisheriger Annahmen lauern die Erreger der Krankheit nicht nur in Mäuse- oder Rattenkot, -urin oder -speichel. Schwedische Wissenschaftler haben sie kürzlich erstmals auch in menschlichem Speichel nachgewiesen. Bereits in der Vergangenheit gab es mehrfach Hinweise darauf, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Südamerikanische Wissenschaftler berichteten, dass sich bei Ausbrüchen in Argentinien 1996 und 2002 Menschen untereinander angesteckt haben könnten. Einen Beweis blieben sie aber schuldig.

Der Hanta-Virus tritt weltweit auf. In Deutschland haben die Infektionen mit Hanta-Viren im letzten Jahr stark zugenommen. In den ersten fünf Monaten des vergangenen Jahres liefen 526 Erkrankungsfälle im Robert-Koch-Institut ein. Das sind siebenmal mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die höchste Infektionszahl – 77 Prozent aller Fälle – kommt aus Baden-Württemberg.

Der panamaische Titelverteidiger kommt nach Berlin

Panamás Weitsprung Olympiasieger Irving Saladino nimmt an der Leichtathletik WM im Sommer in Berlin teil.

Er ist Titelverteidiger, denn er gewann auch die letzte WM in Rio de Janeiro.